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Pflanzliche Proteine als Fleischersatz: eine Betrachtung für die Schweiz
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Protein Lab Report 2024
Alkaloidanalyse bei Lupinen
Richtpreise für Biofuttergetreide und Eiweisspflanzen erhöht
Soja Factsheet
Lupinen Factsheet
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Kichererbsen Factsheet
Ackerbohne Factsheet
Marktpotential für Lupinen aus Schweizer Anbau
Lupinen für die Humanernährung – Bekanntheit und Akzeptanz in der Schweiz
Studie zum pflanzenbasierten Genuss in der Schweiz
nachempfunden sind. Welche pflanzenbasierten Ersatzprodukte zu Fleisch, Fisch, Milch, Joghurt und Käse werden hierzulande am häufigsten gegessen? Und wie schätzt die Schweizer Bevölkerung ihren
künftigen Konsum ein? Der zweite Plant Based Food Report der Schweiz, erstellt von Coop in Zusammenarbeit mit LINK, liefert umfassende Zahlen und Fakten zu diesen und weiteren Fragen rund um die pflanzenbasierte Ernährung, zeigt Trends über die letzten Jahre auf und wirft einen Blick in die Zukunft. Dem Report liegen über 2200 repräsentative Online-Interviews in der ganzen Schweiz, eine Auswertung der anonymisierten Supercard-Verkaufsdaten von Coop sowie Daten von Nielsen zum Schweizer Markt zugrunde.
Anbau von Weissen Lupinen
Anwendbarkeit
Thema: Erfolgreicher Anbau der Weissen Lupine Für: Anbauer von Körnerleguminosen Wo: Kalkarme Böden ohne Staunässe Aussaatzeit: März (April), frühestmöglich Erntezeit: spät! (August-September) Technik: entweder Reihenabstand wie Getreide und ein- bis zweimal striegeln, oder 50 cm Reihenabstand und mehrmals hacken. Mähdrescher Follow-up: Vermarktung vor Aussaat klären. Sehr geeignet als Rohstoff für Nahrungsmittel Bedeutung: Eiweissfrucht ohne N-Düngung mit sehr guter Vorfruchtwirkung, kältetolerantEntscheidungshilfen
Bezogen auf den Proteingehalt der Samen und das Aminosäuremuster, sind Weisse Lupinen nach Sojabohnen für Tierfütterung und menschliche Ernährung die wertvollsten Eiweissfrüchte. Die Erträge liegen meist um die 3 t/ha (Schwankungen von 2 bis 4 t/ha sind möglich). Vorteile gegenüber Sojabohnen sind vor allem die Aussaatmöglichkeit bereits im März (Frost bis -5 °C ist kein Problem), eine bessere Vorfruchtwirkung und deutlich sichtbare Blüten, die attraktiv für Hummeln und Bienen sind. Lupinen gedeihen gut auf sauren, phosphorarmen Böden. Nachteile der Weissen Lupinen sind die Gefahr, durch Anthraknose einen grossen Teil der Ernte zu verlieren, Probleme mit Spätverunkrautung, die relativ späte Ernte (Mitte bis Ende August) und ungeklärte Vermarktungsmöglichkeiten.Zur Vermeidung der Brennfleckenkrankheit
Der wichtigste Schlüssel zum Erfolgist ein Vermeiden der Brennfleckenkrankheit Anthraknose, die über das Saatgut übertragen wird. Daher sollte nur zertifiziertes Saatgut verwendet werden, das auch optisch „sauber“ aussieht. Alle bisher erhältlichen Sorten sind anfällig auf die Krankheit. In Deutschland ist seit 2019 die weniger anfällige Sorte „Frieda“ zugelassen, die sich im Anbau 2019 an zwei Versuchsorten in der Schweiz bewährt hat. Auch die französische Sorte „Sulimo“ erwies sich bisher (an zwei Orten und in drei Versuchsjahren) als weniger anfällig und sehr ertragsstark. Ab 2020 steht auch die laut Züchter weniger anfällige Sorte „Celina“ zur Verfügung, mit der wir aber noch keine Erfahrungen haben. Am wenigsten Probleme mit Anthraknose gibt es auf sommertrockenen, windreichen Standorten mit pH-Werten unter 7.Erfolgsfaktoren vor dem Anbau
Kalkgehalt des Bodens: Lupinen sind sehr sensibel auf den Kalkgehalt im Boden. Erfahrungen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL in Praxisversuchen zeigen: Bei Gehalten < 3 % ist ein Anbau möglich, zwischen 3-10 % wird ein Tastversuch empfohlen, ab 10 % ist der Anbau nicht möglich. Da Böden mit höherem Kalkgehalt in der Regel auch höhere pH-Werte haben, wird in der Literatur meist nur der pH-Wert als kritische Grösse genannt. In Arbeiten aus Frankreich wurde jedoch gezeigt, dass insbesondere der Kalk (CaCO3) in den feinen Fraktionen Ton und Schluff die Lupinen daran hindert, die Menge an Eisen aus dem Boden aufzunehmen, die die Knöllchen für die Stickstoff-Fixierung brauchen (Duthion 1992). Die Folge ist ein Stickstoffmangel für die Pflanzen, der sich an gelblichen Blättern und kümmerlichem Wachstum zeigt (Kalkchlorose). Auf einem solchen Boden ist auch die Anfälligkeit auf Anthraknose erhöht. Geimpfte Lupinenpflanzen (s. unten) sollten ein kräftiges dunkles Grün haben, ansonsten ist der Boden nicht für den Lupinenanbau geeignet. In der Regel sollte der pH-Wert des Bodens tiefer als 7 sein. Impfung: Lupinensaatgut muss, wie Soja-bohnen, vor dem Anbau mit Knöllchenbakterien geimpft werden. So können die Wurzeln zusammen mit den Bakterien die Stickstoff-fixierenden Knöllchen bilden, und eine Stickstoff-Düngung ist nicht notwendig. Diese Bodenbakterien sind in Böden, auf denen in den letzten Jahren keine Lupinen angebaut wurden, nicht oder nicht in ausreichender Menge vorhanden. Versuche konnten eindrucksvoll zeigen, dass die Impfung leicht zu einer Verdoppelung oder Verdreifachung des Ertrages führt. Das gängigste dieser Impfmittel ist ein schwarzes Pulver auf Torfbasis, das lebende Bakterien enthält. Es kann zusammen mit dem Saatgut im Saatguthandel bestellt werden und wird am besten direkt vor der Aussaat mit dem Saatgut vermischt, bis die Samen rundum schwarz sind. Da UV-Licht die Bakterien tötet, sollte das Impfmittel oder das fertig geimpfte Saatgut vor Sonnenlicht geschützt und kühl gelagert werden (siehe auch Practice Note 1).Erfolgsfaktoren während Anbau und Ernte
Unkrautbekämpfung: Im Vorauflauf wird, auch im konventionellen Anbau, eine Unkrautkur (Falsches Saatbett) oder Blindstriegeln empfohlen (bis 3 Tage nach der Aussaat). Besondere Vorsicht ist geboten, um nicht auf die Saat zu fahren. Die Weissen Lupinen können ca. 4-6 Wochen nach der Aussaat gehackt oder gestriegelt werden (Abbildung 2). Weisse Lupinen werden ähnlich wie Soja gehackt (siehe auch Practice Note 2). Idealerweise sollte Hacken/Striegeln nachmittags durchgeführt werden, wenn der Turgor in den Pflanzen geringer ist, um Verletzungen zu vermeiden. Etwa 8 Wochen nach der Aussaat, zu Beginn der Blütezeit, lohnt sich ein Kontrollgang über das Feld bei trockenem Wetter. Zu dieser Zeit sind die ersten Nester von Anthraknose sichtbar (Abbildung 4) und eine Entfernung und Abführung der befallenen Pflanzen von Hand kann helfen zu verhindern, dass sich die Krankheit von diesen Nestern aus noch schneller ausbreitet. Ernte: Weisse Lupinen reifen spät, d.h. in der Regel Ende August/Anfang September. In sehr heissen Jahren (wie z.B. 2015 und 2018) konnten sie schon in der ersten Augustwoche geerntet werden. Gibt es im Juli/August noch viele Niederschläge, kann sich die Ernte deutlich verspäten, da je nach Sorte und Witterung dann nochmals Seitentriebe gebildet werden. Der richtige Druschzeitpunkt ist erreicht, wenn die Samen in den Hülsen beim Anstossen „klappern“ und das meiste Stroh braun ist (Abbildung 3). Die Hülsen der Weissen Lupinen sind deutlich platzfester als die der Blauen Lupinen. Die Samen sind sehr gross, entsprechend muss der Dreschkorb möglichst weit offen sein. Die Dreschtrommel-Drehzahl sollte auf niedrigster Stufe eingestellt werden, die Windleistung sollte für schnelle Strohabtrennung hoch sein.Bei einer Feuchtigkeit über 14 % sollten die Samen schonend (unter 35 °C Lufttemperatur) nachgetrocknet werden. Abbildung 2. Unkrautbekämpfung ist vor allem wichtig zur Vorbeugung gegen Spätverunkrautung. Solange die Pflanzen noch relativ klein sind, können sie gestriegelt werden. Abbildung 3. Blüte, grüne Hülsen und druschreifer Bestand von Weissen Lupinen. Abbildung 4. Die gefürchtete Brennfleckenkrankheit Anthraknose führt zur Blütezeit zu nesterweise verdrehtem Wuchs der ganzen Pflanzen (links), in der Reifezeit zu schwarzen, verkrümmten Hülsen. (rechts) Zur Blütezeit können die schlimmsten Krankheitsnester von Hand vom Feld entfernt werden.Projekte
Bio Körnerleguminosen für Ernährung Schweiz
Coop will mehr Rohstoffe aus Schweizer Herkunft einsetzen. Die Nachfrage nach Rohstoffen zur Produktion von veganen Lebensmitteln auf Basis von Hülsenfrüchten bzw. Pflanzenproteinen hält an. Daher sind ernährungsphysiologisch hochwertige, pflanzenbasierte Eiweissprodukte wichtig.
Es gibt viele Produkte auf Grundlage von Körnerleguminosen in der Schweiz aber nur vereinzelte Produkte aus 100 % Schweizer Bioproduktion (Soja). Die Schweizer Konsumenten sind nebst „vegetarisch/vegan“ auch auf „Nachhaltigkeit und Regionalität (Swissness)“ sensibilisiert. Besonders gefragt sind derzeit Hummus und Falafel. Für die Herstellung wird bisher ausländische (Bio-) Kichererbse verwendet. Als Alternativen zu Kichererbsen bieten sich Körnerleguminosen an, die bisher hauptsächlich in die tierische Ernährung gehen.
Neu sollen die Rohstoffe vermehrt aus der Schweiz beschafft werden. Entsprechende Anbaustrukturen müssen zuerst noch geschaffen werden. Ziel des Projektes ist es die Verfügbarkeit von Schweizer (Bio) Kichererbsen, Ackerbohnen und Erbsen als Rohstoff für die Verarbeiter (Hilcona) von COOP zu wettbewerbsfähigen Preisen zu vergrössern und sicherzustellen. Weiterhin soll bei Erbsen oder Ackerbohnen evaluiert werden, ob sie eine Alternative zu Kichererbsen sein können in der Verarbeitung. Der Anbau wird evaluiert und es sind Degustationen vorgesehen.
Zum Projekt in der FIBL Projektdatenbank
Bio Körnerleguminosen für Ernährung Schweiz
Outputs
Tour d’horizon des résultats des essais de légumineuses à graines en 2021 (PDF, 173 KB)
Bio-Speisesoja Schweiz – Optimierung der Schweizer Produktionskette für Bio-Speisesoja vom Saatgut bis zum fertigen Produkt
Der Bedarf für heimische Bio-Speisesoja steigt stetig. Das vom COOP Nachhaltigkeitsfonds unterstützte Projekt will von 2016-2018 Lösungen für die Schwierigkeiten im Bio-Sojaanbau und in der Produktionskette finden. Die verschiedensten Aspekte der Anbauverfahren werden in On-Farm-Versuchen optimiert um die Ertragsstabilität zu verbessern und die Kosten zu senken.
Die Fachberatung und Ausbildung der Landwirte soll aufgebaut werden. Es werden dafür praxistaugliche Beratungsmaterialien erstellt und verschiedenste Veranstaltungen durchgeführt. Bereits gezüchtete Sojaherkünfte sollen für die Verarbeitung evaluiert werden. Bei der Selektion werden Parameter speziell für die Bedürfnisse des Biolandbaus und der Verarbeitung berücksichtigt.
Das Projekt dient der Vernetzung und der Koordination der Akteure der Schweizer Bio-Soja-Marktkette, die an COOP liefern. Diese tauschen sich aus und klären gemeinsam Fragen, um allen Schweizer Biosoja-Akteuren stabile Rahmenbedingungen für die Produktion zu schaffen.
Zum Projekt in der FIBL Projektdatenbank
Bio-Speisesoja Schweiz – Optimierung der Schweizer Produktionskette für Bio-Speisesoja vom Saatgut bis zum fertigen Produkt
VEGIONAL
Der Initiator Johannes Eberle, Käsermeister und Inhaber der Käserei Muolen SG, welcher auf der Suche nach einem interessierten Partner war, um das Lupinen Projekt umzusetzen. Mit der Mooser Chäsi in Istighofen wurde dieser Partner gefunden. Peter Egger, Käsermeister und Inhaber der Mooser- Chäsi Gmbh, sowie Sämi Moser, ebenfalls Käsermeister sind überzeugt, dass mit Lupinen ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff gefunden worden ist, welcher vegan, und regional ist.
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Mehr Informationen zu Leguminosen finden Sie am Legume Hub.