Lebensmittel / Markt
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Alkaloidanalyse bei Lupinen
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Marktpotential für Lupinen aus Schweizer Anbau
Lupinen für die Humanernährung – Bekanntheit und Akzeptanz in der Schweiz
Studie zum pflanzenbasierten Genuss in der Schweiz
nachempfunden sind. Welche pflanzenbasierten Ersatzprodukte zu Fleisch, Fisch, Milch, Joghurt und Käse werden hierzulande am häufigsten gegessen? Und wie schätzt die Schweizer Bevölkerung ihren
künftigen Konsum ein? Der zweite Plant Based Food Report der Schweiz, erstellt von Coop in Zusammenarbeit mit LINK, liefert umfassende Zahlen und Fakten zu diesen und weiteren Fragen rund um die pflanzenbasierte Ernährung, zeigt Trends über die letzten Jahre auf und wirft einen Blick in die Zukunft. Dem Report liegen über 2200 repräsentative Online-Interviews in der ganzen Schweiz, eine Auswertung der anonymisierten Supercard-Verkaufsdaten von Coop sowie Daten von Nielsen zum Schweizer Markt zugrunde.
Anbau von Weissen Lupinen
Anwendbarkeit
Thema: Erfolgreicher Anbau der Weissen Lupine Für: Anbauer von Körnerleguminosen Wo: Kalkarme Böden ohne Staunässe Aussaatzeit: März (April), frühestmöglich Erntezeit: spät! (August-September) Technik: entweder Reihenabstand wie Getreide und ein- bis zweimal striegeln, oder 50 cm Reihenabstand und mehrmals hacken. Mähdrescher Follow-up: Vermarktung vor Aussaat klären. Sehr geeignet als Rohstoff für Nahrungsmittel Bedeutung: Eiweissfrucht ohne N-Düngung mit sehr guter Vorfruchtwirkung, kältetolerantEntscheidungshilfen
Bezogen auf den Proteingehalt der Samen und das Aminosäuremuster, sind Weisse Lupinen nach Sojabohnen für Tierfütterung und menschliche Ernährung die wertvollsten Eiweissfrüchte. Die Erträge liegen meist um die 3 t/ha (Schwankungen von 2 bis 4 t/ha sind möglich). Vorteile gegenüber Sojabohnen sind vor allem die Aussaatmöglichkeit bereits im März (Frost bis -5 °C ist kein Problem), eine bessere Vorfruchtwirkung und deutlich sichtbare Blüten, die attraktiv für Hummeln und Bienen sind. Lupinen gedeihen gut auf sauren, phosphorarmen Böden. Nachteile der Weissen Lupinen sind die Gefahr, durch Anthraknose einen grossen Teil der Ernte zu verlieren, Probleme mit Spätverunkrautung, die relativ späte Ernte (Mitte bis Ende August) und ungeklärte Vermarktungsmöglichkeiten.Zur Vermeidung der Brennfleckenkrankheit
Der wichtigste Schlüssel zum Erfolgist ein Vermeiden der Brennfleckenkrankheit Anthraknose, die über das Saatgut übertragen wird. Daher sollte nur zertifiziertes Saatgut verwendet werden, das auch optisch „sauber“ aussieht. Alle bisher erhältlichen Sorten sind anfällig auf die Krankheit. In Deutschland ist seit 2019 die weniger anfällige Sorte „Frieda“ zugelassen, die sich im Anbau 2019 an zwei Versuchsorten in der Schweiz bewährt hat. Auch die französische Sorte „Sulimo“ erwies sich bisher (an zwei Orten und in drei Versuchsjahren) als weniger anfällig und sehr ertragsstark. Ab 2020 steht auch die laut Züchter weniger anfällige Sorte „Celina“ zur Verfügung, mit der wir aber noch keine Erfahrungen haben. Am wenigsten Probleme mit Anthraknose gibt es auf sommertrockenen, windreichen Standorten mit pH-Werten unter 7.Erfolgsfaktoren vor dem Anbau
Kalkgehalt des Bodens: Lupinen sind sehr sensibel auf den Kalkgehalt im Boden. Erfahrungen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL in Praxisversuchen zeigen: Bei Gehalten < 3 % ist ein Anbau möglich, zwischen 3-10 % wird ein Tastversuch empfohlen, ab 10 % ist der Anbau nicht möglich. Da Böden mit höherem Kalkgehalt in der Regel auch höhere pH-Werte haben, wird in der Literatur meist nur der pH-Wert als kritische Grösse genannt. In Arbeiten aus Frankreich wurde jedoch gezeigt, dass insbesondere der Kalk (CaCO3) in den feinen Fraktionen Ton und Schluff die Lupinen daran hindert, die Menge an Eisen aus dem Boden aufzunehmen, die die Knöllchen für die Stickstoff-Fixierung brauchen (Duthion 1992). Die Folge ist ein Stickstoffmangel für die Pflanzen, der sich an gelblichen Blättern und kümmerlichem Wachstum zeigt (Kalkchlorose). Auf einem solchen Boden ist auch die Anfälligkeit auf Anthraknose erhöht. Geimpfte Lupinenpflanzen (s. unten) sollten ein kräftiges dunkles Grün haben, ansonsten ist der Boden nicht für den Lupinenanbau geeignet. In der Regel sollte der pH-Wert des Bodens tiefer als 7 sein. Impfung: Lupinensaatgut muss, wie Soja-bohnen, vor dem Anbau mit Knöllchenbakterien geimpft werden. So können die Wurzeln zusammen mit den Bakterien die Stickstoff-fixierenden Knöllchen bilden, und eine Stickstoff-Düngung ist nicht notwendig. Diese Bodenbakterien sind in Böden, auf denen in den letzten Jahren keine Lupinen angebaut wurden, nicht oder nicht in ausreichender Menge vorhanden. Versuche konnten eindrucksvoll zeigen, dass die Impfung leicht zu einer Verdoppelung oder Verdreifachung des Ertrages führt. Das gängigste dieser Impfmittel ist ein schwarzes Pulver auf Torfbasis, das lebende Bakterien enthält. Es kann zusammen mit dem Saatgut im Saatguthandel bestellt werden und wird am besten direkt vor der Aussaat mit dem Saatgut vermischt, bis die Samen rundum schwarz sind. Da UV-Licht die Bakterien tötet, sollte das Impfmittel oder das fertig geimpfte Saatgut vor Sonnenlicht geschützt und kühl gelagert werden (siehe auch Practice Note 1).Erfolgsfaktoren während Anbau und Ernte
Unkrautbekämpfung: Im Vorauflauf wird, auch im konventionellen Anbau, eine Unkrautkur (Falsches Saatbett) oder Blindstriegeln empfohlen (bis 3 Tage nach der Aussaat). Besondere Vorsicht ist geboten, um nicht auf die Saat zu fahren. Die Weissen Lupinen können ca. 4-6 Wochen nach der Aussaat gehackt oder gestriegelt werden (Abbildung 2). Weisse Lupinen werden ähnlich wie Soja gehackt (siehe auch Practice Note 2). Idealerweise sollte Hacken/Striegeln nachmittags durchgeführt werden, wenn der Turgor in den Pflanzen geringer ist, um Verletzungen zu vermeiden. Etwa 8 Wochen nach der Aussaat, zu Beginn der Blütezeit, lohnt sich ein Kontrollgang über das Feld bei trockenem Wetter. Zu dieser Zeit sind die ersten Nester von Anthraknose sichtbar (Abbildung 4) und eine Entfernung und Abführung der befallenen Pflanzen von Hand kann helfen zu verhindern, dass sich die Krankheit von diesen Nestern aus noch schneller ausbreitet. Ernte: Weisse Lupinen reifen spät, d.h. in der Regel Ende August/Anfang September. In sehr heissen Jahren (wie z.B. 2015 und 2018) konnten sie schon in der ersten Augustwoche geerntet werden. Gibt es im Juli/August noch viele Niederschläge, kann sich die Ernte deutlich verspäten, da je nach Sorte und Witterung dann nochmals Seitentriebe gebildet werden. Der richtige Druschzeitpunkt ist erreicht, wenn die Samen in den Hülsen beim Anstossen „klappern“ und das meiste Stroh braun ist (Abbildung 3). Die Hülsen der Weissen Lupinen sind deutlich platzfester als die der Blauen Lupinen. Die Samen sind sehr gross, entsprechend muss der Dreschkorb möglichst weit offen sein. Die Dreschtrommel-Drehzahl sollte auf niedrigster Stufe eingestellt werden, die Windleistung sollte für schnelle Strohabtrennung hoch sein.Bei einer Feuchtigkeit über 14 % sollten die Samen schonend (unter 35 °C Lufttemperatur) nachgetrocknet werden. Abbildung 2. Unkrautbekämpfung ist vor allem wichtig zur Vorbeugung gegen Spätverunkrautung. Solange die Pflanzen noch relativ klein sind, können sie gestriegelt werden. Abbildung 3. Blüte, grüne Hülsen und druschreifer Bestand von Weissen Lupinen. Abbildung 4. Die gefürchtete Brennfleckenkrankheit Anthraknose führt zur Blütezeit zu nesterweise verdrehtem Wuchs der ganzen Pflanzen (links), in der Reifezeit zu schwarzen, verkrümmten Hülsen. (rechts) Zur Blütezeit können die schlimmsten Krankheitsnester von Hand vom Feld entfernt werden.Mehr über Lebensmittel / Markt
Alle Tiere, einschließlich des Menschen, benötigen Proteine (Eiweiß) als Nahrung. Es ist ein Grundbaustein des Lebens und ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Die meisten nationalen Ernährungsrichtlinien und -empfehlungen in Europa enthalten Informationen über die Mengen und Quellen von Protein, die für eine ausgewogene Ernährung benötigt werden. Vergleicht man diese mit Informationen zur Proteinaufnahme, so zeigt sich, dass Proteinmangel in Europa äußerst selten ist. Eher ist ein weit über den Bedarf hinausgehender Verzehr häufiger als ein Mangel. Da unser übermäßig aufgenommenes Protein vorallem aus tierischen Produkten stammt, ist dies mit Gesundheitsproblemen verbunden. Auch die negativen Folgen für die Umwelt sind sehr bedeutend. Die Produktion von Eiweiß, insbesondere von tierischem Eiweiß, ist ressourcenintensiv, und so geht der Verbrauch mit Ressourcen- und Umweltproblemen einher.
Etwas mehr als die Hälfte des in der EU konsumierten Proteins in Nahrungsmitteln stammt aus tierischen Quellen. Viele von uns konsumieren mehr rotes Fleisch (Rind- und Schweinefleisch) als empfohlen, mit Folgen sowohl für unsere Gesundheit als auch für die Umwelt. Der Schaden, den eine Ernährung mit hohem Anteil an tierischen Produkten anrichtet, ist inzwischen weithin anerkannt. Der Übergang zu einer verstärkt pflanzlichen Ernährung ist aktuell ein Trend, der den Verbrauch von Tierprodukten mittelfristig um 20% und längerfristig um etwa 50% senken dürfte. Während das meiste Pflanzenprotein, das wir konsumieren, in traditionellen Nahrungsmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse enthalten ist, gibt es einen schnell wachsenden Markt für neue Nahrungsmittelprodukte, die besonders reich an pflanzlichem Protein sind und in der Küche ähnliche Funktionen wie Fleisch und Milchprodukte haben.
Leguminosen sind erstklassige Proteinquellen für den Menschen. Sie werden in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Eintöpfen, Fleisch- und Milchanalogprodukten, in Backwaren, Snacks und Aufstrichen verwendet. Ganze Hülsenfrüchte werden in vielen traditionellen Lebensmittelprodukten verwendet, von denen einige im Rahmen der Regelungen der Europäischen Union für geografische Angaben und traditionelle Spezialitäten (g.U., g.g.A. und g.t.S.) geschützt sind. Neben der Eiweißzufuhr bieten insbesondere Hülsenfrüchte eine Vielzahl weiterer Vorteile für die Ernährung. Sie leisten einen ganz klaren Beitrag zur gesunden Ernährung. Der Anteil der Hülsenfrüchte in der Ernährung der Europäer und Europäerinnen ist jedoch nach wie vor gering.
Hülsenfrüchte können auf unterschiedliche Weise verzehrt werden, von roh bis hin zu hoch veredelt. Der Himmel ist die Grenze, wenn es um ihr Potenzial als Nahrungsmittel geht.
Die Nachfrage der Lebensmittelindustrie nach Zutaten auf Basis von Hülsenfrüchten wächst, und die Zeit ist reif für eine Ausweitung des Betriebs. Wir müssen den kulturellen und wirtschaftlichen Wert von Körnerleguminosen erhöhen und Möglichkeiten zur Steigerung der regionalen Produktion untersuchen, um die Landwirte und Landwirtinnen besser zu entlohnen. Sojabohne wächst in Mittel- und Südosteuropa gut, und Erbsen und Ackerbohnen liefern in anderen Teilen Europas lokale Rohstoffe. Wir haben auch eine breite Palette anderer Hülsenfrüchte wie Linsen, Stangenbohnen und Kichererbsen, die für viele traditionelle Gerichte unverzichtbar sind. Trotz dieser großen Vorteile und Möglichkeiten ist die Kapazität zur Verarbeitung regionaler Hülsenfrüchte für die Lebensmittelindustrie in vielen Teilen Europas nach wie vor gering, das Angebot begrenzt und die Qualität teils verbesserungsbedürftig.
Der Legume Hub untersucht Aspekte im Zusammenhang mit lebensmittelbasierten Wertschöpfungsketten, einschließlich der Verarbeitung von Körnerleguminosen für den menschlichen Verzehr, sowie die Auswirkungen von Hülsenfrüchten auf Umwelt und Gesundheit.
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